Artikel und Essays

2024

Online Plattform für soziale Dienstleistungen. Zur Architektur eines User-Ökosystems

In: Kahle, Ute/Schädler, Johannes (Hrsg.) (2024): Digitale Teilhabe und personenzentrierte Technologien im Kontext von Menschen mit Behinderung. Lebenshilfe-Verlag, Seite 205 ff.

 

Abstract

Online-Plattformen für soziale Dienstleistungen sind in der digitalen Welt unverzichtbar geworden. Sie ermöglichen eine effiziente Vermittlung und Administration von Leistungen, die zeit- und ortsunabhängig erbracht werden können. Diese Plattformen nutzen exklusive Kundendaten, um weitere Dienstleistungen zu vermarkten. Die digitale Transformation hat alle Lebensbereiche erfasst und führt zu disruptiven Veränderungen. Plattformen wie nebenan.de und pflegix.de haben bereits den Markt für soziale Dienstleistungen betreten und fungieren als neue Gatekeeper. Die Herausforderung besteht darin, diese Plattformen so zu gestalten, dass sie den sozialen Zusammenhalt fördern und demokratisch legitimiert sind. Ein Lösungsansatz ist die Orchestrierung als Gemeingut, bei dem personenbezogene Daten geschützt und gleichzeitig als Wirtschaftsgut genutzt werden können. Eine Open-Source-Plattform könnte Transparenz und Teilhabe gewährleisten, indem sie den Quellcode offenlegt und die Macht der Technologie einhegt.

Die unterschiedlichen Rollen der maßgeblichen Akteure in diesem Ökosystem sind entscheidend für das Funktionieren der Plattform. Leistungsberechtigte, Leistungsträger und Leistungserbringer agieren nicht mehr nur als Hilfeempfänger oder Gatekeeper, sondern auch als Dateninvestoren und Shareholder der Plattform. Leistungsberechtigte können als Investoren und Kunden der Plattform auftreten, während Leistungserbringer und Leistungsträger als Dienstleister und Entwickler fungieren. Diese Rollenveränderungen fördern eine größere Kundensouveränität und ermöglichen einen souveränen Zugang zum Unterstützungssystem.

Die (post-)agile Organisation in der Sozialwirtschaft - Eine kritische Bestandsaufnahme und Forschungsperspektiven

In: Zeitschrift für Gemeinwirtschaft und Gemeinwohl, 47. Jg., H. 2/2024, 251-266. (peer reviewed)

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Abstract

Sozialwirtschaftliche Organisationen setzen sich zunehmend mit (post-)agilen Organisationsmodellen auseinander, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Ausgehend von einer Begriffsklärung und organisationstheoretischen Einordnung werden Merkmale, Funktionen und Folgen der post-agilen Organisation reflektiert. Abschließend werden Forschungsperspektiven skizziert.

Social economy organizations increasingly deal with (post-)agile organization models in order to meet the current challenges. Starting with a definition of the term and a classification in terms of organizational theory, the characteristics, functions and consequences of the post-agile organization are reflected upon. Finally, research perspectives are outlined.

Professionalität und Selbstorganisation. Dimensionen einer (losen) Kopplung in der Sozialwirtschaft

In: Neue Praxis, 54. Jg., H. 1/2024, 63-79. (peer reviewed)

Abstract

Professionalität ist eine Institution sozialer personenbezogener Dienstleistungsorganisationen. Insofern fragt der Beitrag nach dem Kopplungsarrangement von Professionalität als institutioneller Logik und Selbstorganisation als einem Prinzip des Organisierens. Weil dieses Prinzip nicht deduktiv aus der Institution Professionalität abgeleitet, gleichwohl eine Entsprechung und Kohärenz aufgewiesen werden können, werden verschiedene Kopplungsarrangements reflektiert.

Professionalism is an institution within Social Service Organizations. In this regard, the paper asks about the coupling arrangement of professionalism as an institutional logic and self-organization as a principle of organizing. As this principle is not deductively derived from the institution of professionalism, yet there can still be analogy and coherence, various coupling arrangements are being reflected upon.

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Selbstorganisation. Rahmenbedingung für Teilhabeleistungen

In: Kerbe. Forum für soziale Psychiatrie, 42. Jg., H. 2/2024, 36-38.

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2023

Die KI ist da. Ein Kommentar
New Work. Ein Überblick für die Sozialwirtschaft

In: SOZIALwirtschaft, 33. Jg., H.3/2023, 33-35.

Abstract

Der Artikel gibt einen Überblick über zentrale New Work Ansätze. Es werden der sozialphilosophische Ansatz von Frithjof Bergmann, die betriebswirtschaftliche Sicht von Benedikt Hackl et al. sowie das psychologische Verständnis von Carsten Schermuly referiert. Ein kurzer Blick auf das New Work Barometer und Schlussfolgerungen für die Sozialwirtschaft runden den Beitrag ab.

https://doi.org/10.5771/1613-0707-2023-3-33

Verteilte Führungsarbeit statt vertikale Hierarchie

In: SOZIALwirtschaft, 33. Jg., H.2/2023, 28-30.

Abstract

Selbstorganisation kann ein zeitgemäßes Organisations- und Führungsmodell in der Sozialwirtschaft sein. Dazu muss sie kanalisiert und kreiert werden. Die Erkenntnisse aus dem Experiment „Kollegiale Führung“ im Bathildisheim unterstützen diese These.

https://doi.org/10.5771/1613-0707-2023-2-28

 

2022

Inklusive Sozialraumpolitik als Aufgabe der Kommune

Herausforderungen und Konzeptbausteine aus einer gemeinwohlökonomischen Perspektive
In: Sozialer Fortschritt, 71. Jg., H. 8/2022, 513 - 530 (peer reviewed).

Abstract

Die Kommune ist zu einer eigenständigen Sozialpolitik herausgefordert. Folgt sie dabei dem sozialpolitischen Leitbild der Inklusion kommt der Sozialraum als Gestaltungsaufgabe in den Blick. Der Beitrag reflektiert die Herausforderungen einer inklusiven Sozial-Raum-Politik auf der kommunalen Ebene und skizziert drei Konzeptbausteine eines inklusiven Sozialraum-Managements. Im Fokus sind (a) die inklusive Sozialraumplanung, (b) die inklusive Sozialraumarbeit und (c) die Einzelfallhilfe als Geldleistung. Die kommunale Managementaufgabe wird gemeinwohlökonomisch und als reflexive Gestaltungspraxis entfaltet, die das Zugleich von Konflikt und Kooperation (Coopetition) produktiv nutzt.

https://doi.org/10.3790/sfo.71.8.513

Management als demokratische Praxis

In: SOZIALwirtschaft, 32. Jg., H. 4/2022, 17-18.

https://doi.org/10.5771/1613-0707-2022-4

 

2021

Kollegiale Hierarchie in der Eingliederungshilfe

Das Organisationsmodell als Ermöglichungsbedingung selbstbestimmter Teilhabe

In: Zeitschrift für Sozialpädagogik, 19. Jg., H. 2/2021, 204 – 225 (peer reviewed).

Abstract

Die Institution der selbstbestimmten Teilhabe in der Eingliederungshilfe steht in einem institutionellen Spannungsverhältnis zur vertikalen Hierarchie als Organisationsprinzip sozialer personenbezogener Dienstleistungsorganisationen. Vor diesem Hintergrund kritisiert der Beitrag die pyramidale Hierarchie aus neo-institutionalistischer Sicht.

Mit dem Paradoxon der kollegialen Hierarchie (Heterarchie) wird eine Organisationsform reflektiert, die dazu beitragen kann, die institutionellen Spannungen aufzulösen und so die Wirksamkeit von Teilhabeleistungen organisational sicherzustellen.

https://www.beltz.de/fachmedien/sozialpaedagogik_soziale_arbeit/zeitschriften/zeitschrift_fuer_sozialpaedagogik/artikel/46741-kollegiale-hierarchie-in-der-eingliederungshilfe.html

Welche Organisationsgestaltung ermöglicht selbstbestimmte Teilhabe?

Partizipative Organisationsentwicklung als Voraussetzung für Teilhabe – ein Kommentar.

In: BeB Informationen, Nr. 74, H. 2/2021, 16-17.

 

2020

Hilfe als Ware auf digitalen Marktplätzen?

Überlegungen zu einer realistischen Utopie zwischen Coopetition und Commons.

In: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, 21. Jg., H. 1/2020, 34 – 61 (peer reviewed).

Die Digitalökonomie erfasst zunehmend auch soziale Dienstleistungen, die im Kern zwar nicht verrechenbare zwischenmenschliche Interaktionen darstellen, jedoch angebahnt, vermittelt und administriert werden müssen. Eine Plattformisierung der sachbezogenen Bestandteile von professioneller Hilfe führt zu kommerziellen Gatekeepern und verstärkt eine Semi-Ökonomisierung des Sozialen.

Der Beitrag sucht im Anschluss an eine politische Ökonomie nach einer gemeinwohlorientierten Lösung, die als coopetitiver Daten-Common im Sinne der Open Data Bewegung skizziert wird.

https://doi.org/10.5771/1439-880X-2020-1-34

Gibt es ein diakonisches Management?

Ein paradoxer Antwortversuch.

In: Zeitschrift für evangelische Ethik, 64. Jg., H. 1/2020, 8 – 22 (peer reviewed).

Diaconal Social Companies are facing the multi-dimensional task of managing diaconal identity as well as social services and economic efficiency. This paper describes management as a secular and emergent subsystem of the organization according to the St. Galler Management Model.

That's why the questions arises:

  • What is the diaconal quality of this management?
  • Is there a diaconal management in general?

The article answers the questions paradoxical:

Diaconal management is a secular phenomenon and oriented in all organizational fields on the Christian Ethos (Freedom, Love, Justice) as the center of purpose. To this extent, the diaconal quality fulfills a hermeneutical and ethical function in management and remains contingent.

https://doi.org/10.14315/zee-2020-640103

Schulsozialarbeit im Web 2.0

In: Hollenstein, Erich / Nieslony, Frank (Hrsg.) (2020),
Schulsozialarbeit in mediatisierten Lebenswelten,
Weinheim: Beltz Juventa, 27 – 42.

Verantwortungsbewusst digitalisieren

Der Einsatz von Algorithmen wirft Fragen zu Transparenz und Selbstbestimmung auf

In: Wohlfahrt Intern, H. 6/2020, 28 – 29.

PDF-Dokument im neuen Fenster: Verantwortungsbewusst digitalisieren herunterladen (350 KiB)

Digitale Teilhabe – Ein Menschenrecht

In: BeB Informationen, Nr. 70, H. 4/2020, 20 – 21.

Kollegen führen das Unternehmen: Macht teilen
 

2019

Qualität aus sich selbst schaffen: Das Sozialunternehmen Bathildisheim testet kollegiale Führung

Eine große Idee, hinter der mehr als Basisdemokratie steckt.
In: Wohlfahrt Intern, H. 9/2019, 27-28.

PDF in neuem Fenster: Qualität aus sich selbst schaffen

2018

Teilhabe 4.0

Wie die Digitalisierung die Soziale Arbeit verändert

In: Soziale Arbeit, H. 12/2018, 457 – 464 (peer reviewed).

Abstract

Die Digitalisierung erfasst alle Lebensbereiche und wirkt sich auf die Soziale Arbeit aus, weil einerseits die Klientinnen und Klienten auch digital existieren und anderseits die technologische Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz und humanoiden Robotik neue Unterstützungsformate hervorbringt.

Digitalisierung wird als Entmaterialisierung / Entpersonalisierung sowie als Raum-zeitliche Entgrenzung von Interaktion, Dienstleistungen und Objekten verstanden und verändert radikal Denkmuster, Welt- und Selbstwahrnehmung sowie Wertesysteme.

Der Artikel skizziert die digitalen Teilhabemöglichkeiten und fragt in programmatischer Absicht nach einer digitalen Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit.

https://doi.org/10.5771/0490-1606-2018-12-457

Widerspruch oder Chance?

Wie die konträren Konzepte von Agilität und QM zusammenwirken können.

In: QZ H. 5/2018, 12 – 14.

 

2015

Diakoniewissenschaft – Theologie – Diakoniemanagement

Versuch einer Ortsbestimmung in Thesen.

In: Benad, Matthias et al. (Hrsg.) (2015), Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. Interdisziplinarität, Normativität, Theorie-Praxis-Verbindung, Reihe Diakoniewissenschaft | Diakoniemanagement Bd. 1, Baden-Baden: Nomos, 145 – 150.

Mögliche strategische Ansatzpunkte zur Entwicklung und Fortschreibung des Diakoniewissenschaftlichen Projekts

(zusammen mit Dietmar Motzer)


In: Benad, Matthias et al. (Hrsg.) (2015), Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. Interdisziplinarität, Normativität, Theorie-Praxis-Verbindung, Reihe Diakoniewissenschaft | Diakoniemanagement Bd. 1, Baden-Baden: Nomos, 151 – 153.

 

2014

Der "Dritte Weg" ein status confessionis?

Zur Legitimationsproblematik eines Sonderweges

In: Zeitschrift für evangelische Ethik, 58. Jg., H. 4/2014, 294 – 302.

 

2006

Stichwort "Dienstgemeinschaft"

Eine kritische Erinnerung an einen umstrittenen Begriff.

In: Herrmann, Volker / Schmidt, Heinz (Hrsg.) (2006), Im Dienst der Menschenwürde.
Diakoniewissenschaft und diakonische Praxis im Umbruch des Sozialstaates,

Veröffentlichungen des Diakoniewissenschaftlichen Instituts an der Universität Heidelberg Bd. 26, Heidelberg: Universitätsverlag, 54 – 64.

2005

Das implizite evangelische Proprium

Was unsere Schulen zu evangelischen macht, muss sie gar nicht von anderen unterscheiden
In: klasse, die evangelische Schule, H.3/2005, 26 – 27.